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Episode 4.0: iiRDS

oder: Das Streben nach Standardisierung.

CONSULTPROVIDE
Episode 4.0: iiRDS

Hersteller: Industrie-Automation

Produktserie: R-Serie

Bezeichnung: Astromechdroide

Zugehörigkeit: Galaktische Republik

Geschlechtliche Programmierung: Maskuline Programmierung

Photorezeptor: Rot/Blau

Besitzer: Anakin Skywalker

Was sich so anhört wie die Litanei des Blogautors nach dem Besuch der letzten Star-Wars-Episode, ist in Wirklichkeit der Auszug aus dem Steckbrief eines der bekanntesten Protagonisten der Sequel-Trilogie. Doch bis auf eine ähnlich klingende Namensgebung hat der iiRDS wohl nichts mit dem hier charakterisierten R2-D2 gemein – wohl aber mit dem eingangs zitierten Steckbrief.

Zum Thema: Der iiRDS (Intelligent Information Research and Delivery Standard) bezeichnet einen in der Entwicklung befindlichen offenen Standard der tekom zur Klassifizierung und zum Austausch von Informationen.

  • Klassifizierung: Eine in sich geschlossene Informationseinheit (topic) beschreibt eine Tätigkeit im Rahmen einer Instandhaltungsmaßnahme (der „Content“). Die Informationseinheit selbst verfügt bislang über keine zusätzliche Information („Metadaten“), die besagt, dass „in ihr“ eine Tätigkeit im Rahmen einer Instandhaltungsmaßnahme beschrieben wird.

Hier kommt der iiRDS ins Spiel: Durch diesen wird dem Autor ein Set an Metadaten zur Verfügung gestellt, die einer Informationseinheit eine Einordnung ermöglichen. Ein einfaches Beispiel für eine Einordnung wäre eine Kennzeichnung der Information mit dem durch iiRDS standardisierten Metadatum „Wartung“.

  • Austausch: Um Informationen zwischen Maschinen austauschen zu können, müssen diese einheitlich verpackt und gelesen werden können. Im Lieferumfang eines iiRDS-Pakets befindet sich daher eine ZIP-Datei mit vorgegebener Struktur, innerhalb der sich die Informationen selbst (der „Content“, das Topic mit der o. a. Wartungstätigkeit) sowie die Metadaten zur Klassifizierung des Topics befinden.

Zusammengefasst könnte eine Charakterisierung für den iiRDS (momentan – da es sich wie gesagt um einen offenen und noch in der Entwicklung befindlichen Standard handelt) folgendermaßen lauten:

-          Herstellerunabhängig

-          Unabhängig vom Werkzeug zur Erfassung von Informationen

-          Austauschbarkeit gewährleistet

-          Vokabular für die Beschreibung technischer Informationen

-          Offener Standard: nutzerspezifische Ergänzungen möglich

-          Metadaten werden im RDFS (Resource Description Framework Schema) formalisiert

Einzig die Definition der Anfragesprache für den „request“ ist bislang noch nicht im aktuellen Stand des iiRDS enthalten. Man darf gespannt sein, wie es hier weitergeht …

Und warum das Ganze? Nicht zuletzt aus dem Grunde, dass, wenn R2-D2 sich in einer Industrie-4.0-Umgebung aufhält, keine Zeit für die Ersatzteilsuche verloren geht, sobald seine Sensoren gemeldet haben, dass im Rahmen einer Wartung das rechte Kniegelenk in Kürze ausgetauscht werden muss.

Und so endet dieser Blog, wie er begann: „Möge die Information mit dir sein.“

... to be continued

Übrigens: Bei kothes wenden wir den iiRDS in der aktuellen Ausprägung bereits testweise in ersten Projekten an, um Aussagen über seine Einsetzbarkeit treffen zu können.

Alexander Lange
Autor:
Blog post Alexander Lange