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15 Jahre kothes

Die Krise als Chance genutzt.

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15 Jahre kothes

Am 1. Dezember 2003 wagte ich die ersten Schritte in die Selbstständigkeit. Das ist nun 15 Jahre her und wenn ich zurückblicke, kann ich nur sagen: "Wahnsinn"!

Eigentlich entstand die Gründung aus einer Krisensituation heraus. Mein Vater, in dessen Unternehmen ich eigentlich einsteigen wollte, war plötzlich verstorben und aufgrund vorhergehender Differenzen mit seinem Geschäftspartner war für mich das Weiterarbeiten in der Firma nicht mehr denkbar. Die Anteile des väterlichen Unternehmens haben wir als Familie schließlich an den Geschäftspartner verkauft. Mein Anteil daran war dann das Startkapital für kothes.

Damals hatte ich tatsächlich überhaupt keine Idee, was ich machen wollte. Klar war nur, ich wollte aus der alten Firma weg und möglichst viel Freiheit und Eigenständigkeit. So kam ich auf die Idee, ein Gewerbe als freiberuflicher Technischer Redakteur anzumelden. So kam es dann auch.

Ich habe allerdings schnell festgestellt, wie schwierig es ist, Kunden zu gewinnen, wenn man mit vier Jahren Berufserfahrung, jeder Menge Motivation, aber ohne Referenzen loszieht und die Welt erobern will. Doch nach zwei Monaten hatte ich tatsächlich meinen ersten Auftrag. Dabei ging es um eine Art "Anspitzer" für Schweißelektroden im Automobilbau. Schnell merkte ich, dass ich, während ich den Auftrag abarbeitete, keine Zeit hatte, neue Kunden zu suchen. Und dann war wieder Flaute. So ging das eine Zeit lang, bis ich mich entschied, doch einen Mitarbeiter einzustellen. Am 1. Mai 2004 fing Carsten Sieber, jetzt Leiter des Qualitätsmanagements bei kothes, als Volontär in der Technischen Redaktion bei mir an. Sein Vorstellungsgespräch hatte er noch bei mir zu Hause in der Küche. Eine Geschichte, die wir immer wieder gerne erzählen.

Jetzt waren wir zu zweit und ich konnte mich etwas mehr auf den Ausbau der Firma konzentrieren. Ich baute ein Netz an freiberuflichen Vertriebsmitarbeitern auf, um mehr Aufträge zu bekommen, und konnte schnell weitere Mitarbeiter einstellen.  Man möchte es kaum glauben, aber unser Verkaufsargument war anfänglich ausschließlich der Preis. Die Idee war, dass wir als kleine, flexible Firma ohne Overhead viel günstiger anbieten konnten als die etablierten Wettbewerber.

Es zeigte sich jedoch schnell, dass der Qualitätsanspruch, den wir aus den Erfahrungen der ersten Projekte entwickelt hatten, nicht zu diesem Ansatz passte. Deshalb bauten wir recht früh die ersten Qualitätssicherungsprozesse auf und wurden vom "Billigheimer" zum Qualitätsanbieter. So sind wir mit unseren Kunden und vielen sehr spannenden Projekten weiter gewachsen und haben uns als Dienstleister für CE-Kennzeichnung, Technische Dokumentation und Übersetzung etablieren können. Natürlich gab es auf diesem Weg zahlreiche Höhen und auch Tiefen, über die ich an dieser Stelle jedoch nicht berichten kann, denn sie würden vermutlich ein ganzes Buch füllen.

Ende 2016 (zu diesem Zeitpunkt schon mit ca. 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern) beschlossen wir im jährlich stattfindenden Strategiemeeting den nächsten großen Schritt für die Firma, denn wir hatten erkannt, dass die Digitalisierung enorme Auswirkungen auf unser Geschäft haben wird. So haben wir die Idee der "Smart Information Solutions" entwickelt, mit dem Ziel, die Firma mehr in Richtung digitale Informationslösungen zu formen, natürlich ohne unser Kerngeschäft Technische Redaktion zu vernachlässigen. Daraufhin haben wir 2017 nicht nur unser Logo und den Markenauftritt verändert, sondern intern auch viele Aktivitäten entfaltet, um dem Ziel, die Nutzer optimal mit Informationen zu versorgen, immer näher zu kommen.

Mittlerweile sind wir 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die allesamt für die Idee der bestmöglichen Nutzerinformation brennen und unsere Kunden tagtäglich mit hohem persönlichem Einsatz betreuen. Das ist nicht selbstverständlich. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und natürlich bei unseren Kunden bedanken, denn ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, dass aus meiner persönlichen Krise ein so tolles Unternehmen geworden ist.

Danke!

Lars Kothes
Autor:
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